Jedes Jahr erkranken rund 480.00 Menschen in Deutschland neu an Krebs. Besonders häufig sind dabei Tumoren in der Brust, gefolgt von Prostata-, Darm- und Lungenkrebs.
An Brustkrebs erkranken in erster Linie Frauen – rund 70.000 jedes Jahr. Auch Männern können betroffen sein, dies ist aber mit etwa 650 Neuerkrankungen pro Jahr nur sehr selten der Fall. Ein deutlicher Unterschied zu anderen Krebsarten: Rund 30 Prozent der Erkrankten sind beim erstmaligen Auftreten eines Tumors in der Brust jünger als 55 Jahre.
Brustkrebs ist allerdings nicht nur die häufigste Krebsart bei Frauen, sondern auch eine Krebserkrankung, die mittlerweile gute Überlebensraten aufweist. Die absolute 5-Jahres-Überlebensrate beträgt bei Frauen etwa 80 %. Entscheidend für die Therapie und Prognose ist – wie bei allen anderen Krebsarten auch – die frühe Erkennung des Krebses. Ist der Tumor noch klein und haben sich noch keine sogenannten Tumorabsiedlungen (Metastasen) in anderen Bereichen des Körpers gebildet, ist die Prognose in der Regel gut.
Zur Behandlung von Brustkrebs stehen grundsätzlich unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Neben einer Operation, einer Chemotherapie und einer Bestrahlung kommen auch sogenannte Antihormontherapien in Betracht. Hintergrund dieser Therapie ist die Tatsache, dass weibliche Hormone für die Entstehung von Brustkrebstumoren mit verantwortlich sind. Im Zuge der Antihormontherapie werden diese dann im Körper reduziert.
An Darmkrebs (Krebs des Dickdarms und des Mastdarms) erkranken rund 61.000 Menschen in Deutschland jedes Jahr. Knapp 55 Prozent von ihnen sind Männer. In der Regel sind Darmkrebspatienten deutlich älter als 60 Jahre. Männer erkranken im Durchschnitt mit 72 Jahren, Frauen mit 75 Jahren an Darmkrebs.
Die Entstehung von Darmkrebs geht in neun von zehn Fällen auf Polypen zurück, die sich im Darm gebildet haben. Sie sind zwar in der Regel zunächst gutartig, können jedoch – sofern sie nicht entfernt werden – entarten. Dass bedeutet, dass aus den Zellen dieser Polypen Krebszellen entstehen können. Gerade deshalb ist wichtig, die angebotenen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen ab dem 50. Lebensjahr in Anspruch zu nehmen. Werden die Polypen entfernt, sinkt das Krebsrisiko erheblich. Zur Behandlung von Darmkrebs kommen in erster Linie eine Operation, Chemo- oder Strahlentherapie in Betracht.
Prostatakrebs trifft jedes Jahr rund 58.000 Männer und ist damit die häufigste Krebserkrankung beim Mann. Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter und ist vor allem bei über 70-Jährigen sehr hoch. Eine besondere Rolle spielt aber auch die gesundheitliche Vorgeschichte des familiären Umfeldes. Sind Vater oder Bruder/Brüder von Prostatakrebs betroffen steigt das Risiko, selbst zu erkranken um ein Vielfaches.
Ähnlich wie bei Brustkrebs sind an der Entstehung von Tumoren in der Prostata Hormone beteiligt, in erster Linie das männliche Geschlechtshormon Testosteron. Anders als bei Brustkrebs ist aber der genaue Zusammenhang zwischen den Hormonen und der Entstehung von Prostatakrebs viel weniger bekannt. Man weiß bisher nur, dass ohne das Hormon Testosteron im Körper kein Prostatakrebs entstehen kann. Zur Behandlung werden vor allem eine Operation, eine Chemo- oder Strahlentherapie oder eine Hormontherapie eingesetzt.
An Lungenkrebs erkranken jedes Jahr rund 54.000 Menschen in Deutschland, Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Vor allem Raucher tragen ein hohes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Rund 90 Prozent der erkrankten Männer und 60 bis 80 Prozent der erkrankten Frauen waren oder sind Raucher. Auch bei Lungenkrebs hängt die Prognose entscheidend davon ab, in welchem Stadium die Erkrankung entdeckt wird.
Allerdings gehört Lungenkrebs zu den Krebsarten, die gerade im Frühstadium nur selten Beschwerden verursacht. Deshalb werden viele Tumoren in der Lunge erst spät erkannt, was die Prognose erheblich verschlechtert. Lungenkrebs ist bei den an Krebs erkrankten Männern Todesursache Nummer eins, bei Frauen ist Lungenkrebs nach Brustkrebs auf Platz 2 der häufigsten Todesursachen durch Krebs. Lungenkrebs wird im frühen Stadium mit einem lokal begrenzten Tumor in der Regel operativ behandelt. Auch Chemo- oder Strahlentherapie kommen – vor allem im fortgeschrittenen Stadium – infrage.
Daniela Elsässer